von Claudia Groehn
24.11.2011

UND SIE WUNDERTEN SICH SEHR

Weihnachten für Realisten

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Und sie wunderten sich sehr

<span>Weihnachten für Realisten</span> Christiana-Maria Bammel ISBN 978-3-451-61024-0

(„Und sie wunderten sich sehr“ 14,95 Euro )
In schön lesbarer Sprache erzählt die Autorin von Weihnachtsbegegnungen, jenseits fadenscheinigen Weihnachtszaubers. Ihre Weihnachtsgeschichten sind in unserer Zeit verwurzelt und zeigen, dass das Weihnachtswunder vor 2000 Jahren Gegenwart ist und bleiben will.

Wenn wir uns in weihnachtliche Stimmung versetzen möchten, dann suchen wir nach weihnachtlichem Duft oder einer stimmungsvollen Atmosphäre. Selten lesen wir dazu ein Buch. Wer jedoch mit der wirklichen Weihnachtsbotschaft zu tun haben möchte, tut gut daran, sich von diesen realen Weihnachtserzählungen unserer Zeit überraschen zu lassen.

Auf der Suche nach dem realen Weihnachtswunder
Pfarrerin Christina-Maria Bammel aus Berlin-Mitte lädt mit ihren Weihnachtsgeschichten zu einem Spaziergang durch die Großstadt Berlin ein. So abgeklärt und wenig festlich das Wort „real“ im weihnachtlichen Zusammenhang klingen mag, so sehr sind diese wirklichen Weihnachtsgeschichten ohne jeglichen glitzernden Weihnachtsduft. Sie erzählen von verlorenen Beziehungen, von Trauer und Tod, von zaghafter Hoffnung und vorsichtigen Neuanfängen, oder von Geschenken, an denen manchmal das Maß der Liebe oder eben abwesende Maß der Liebe zu erkennen ist.
Es sind nicht die wundersamen, weichgespülten Weihnachtsgeschichten, wie sie in diesen Tagen gerne erzählt oder verschickt werden. Diese Geschichten suchen jenseits von Walt-Disney-Mirakeln echte Zeichen, die einen Hinweis auf das Weihnachtsgeheimnis in den Städten des 21. Jahrhunderts geben. Ihre Kraft beziehen sie aus ihrer scheinbaren Alltäglichkeit in zwischenmenschlichen Begegnungen.

Krippe und Kreuz
Der Autorin liegt es am Herzen, zu zeigen, dass das Weihnachtsgeheimnis vor 2000 Jahren Gegenwart ist und bleiben will. „Gott sucht die allergrößte Nähe bei den Menschen und macht dabei den unscheinbarsten Anfang“. [Sein] Ziel und streben ist die wahrhaftige Begegnung, die hält, was sie verspricht […] und die vielleicht jenseits aller Möglichkeiten unseres Denkens und Fühlens liegt.“ Denn „Gottes Wunder geschehen nicht im Gegensatz zur Natur, sondern entgegen dem, was wir wissen, erwarten und prognostizieren.“
Eine Geburt ist eine Gradwanderung zwischen Leben und Tod (Ich selbst durfte das erst vor wenigen Wochen erfahren). Auf diese Weise wird für die Autorin Gottes Berührung mit der Welt zu einer Frage zwischen Leben und Tod. Krippe und Kreuz sind aus dem gleichen Material. Wenn wir das Kreuz aus dem Weihnachtsgeheimnis verbannen wollen, wird es sich nicht erschließen.

Pfarrerin Bammel erzählt eindrücklich und nahegehend von Menschen, die sie zu Weihnachten in Ihrer Kirche trifft, wie auch von weihnachtlichen Begegnungen, die sie das ganze Jahr über erfährt.
Ich wünsche diesem Buch, dass es in diesen Tagen viel verschenkt und weitergegeben wird. Es ist für Erwachsene jeden Alters lesenswert und garantiert, dass sich jeder Leser und jede Leserin irgendwo in diesen Geschichten wiederfindet.

Die Weihnachtsgeschichte des Evangelisten Lukas ist weit davon entfernt „besinnlich“ zu sein. Das Wunder von Bethlehem ist schmucklos und allein in dieser realen Klarheit kann das Wunder der geweihten Nacht echt werden.

Und sie wunderten sich sehr Weihnachten für Realisten

Christina-Maria Bammel, Kreuz-Verlag 2011, 160 Seiten, gebunden, 21 x 13 cm

ISBN-10: 3451610248
ISBN-13: 978-3451610240
14,95€
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