von Anonym
24.6.2011

BETEN WIR ALLE ZUM GLEICHEN GOTT?

Wie Juden und Christen glauben

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Beten wir alle zum gleichen Gott?

<span>Wie Juden und Christen glauben</span> Andreas Renz, ISBN 978-3-466-36899-0

(„Beten wir alle zum gleichen Gott?“ 14,99 Euro )
Der eine Gott und die vielen Religionen? Andreas Renz reflektiert die drei Weltreligionen anhand der Erscheinungsform des Gebets, vergleicht ihren Zugang zur Mystik und beleuchtet das Verhältnis der Glaubensgemeinschaften untereinander.



Die Einheit hinter der Vielfalt?
In einer multikulturellen und multireligiösen Gesellschaft stellt sich nicht nur die Frage nach den Unterschieden zwischen den verschiedenen Glaubensgemeinschaften, sondern auch nach den verbindenden Gemeinsamkeiten. Andreas Renz geht der Frage nach, ob die monotheistischen Weltreligionen den gleichen Gott anbeten. Er findet im Innern der Religionen eine Vielfalt von religiösem Ausdruck, welcher auf unterschiedliche Gottesverständnisse hinweist.

Verändert sich das Gottesbild mit den Formen der Anbetung?
Andreas Renz geht systematisch vor: Judentum, Christentum und Islam werden nach ihren Gebetsgewohnheiten und ihrem Verhältnis untereinander befragt, was er in leicht überschaubarer Struktur darstellt. Die drei Religionen, Judentum, Christentum und Islam beten zu dem einen Gott und doch unterscheiden sich Inhalt und Form der Gebete sowie ihr Zugang zur Mystik. Aus diesen Beobachtungen heraus, entwickelt Renz theologische Reflexionen über die Glaubenserfahrung und Perspektiven für den interreligiösen Dialog. Die Gläubigen sollen mit ihrer eigenen Identität und der eigenen Form der Anbetung vor dem einen Gott und Schöpfer stehen können.

Wie ist eine Kultur der anerkannten Differenz möglich?
Die Schwäche des Buches liegt ein bisschen in der dargestellten Unvermitteltheit der Religionen untereinander. Renz geht nicht wirklich auf die Möglichkeit von Vermittlung ein, sondern pocht eher auf die Differenz. Daher stellt sich natürlich die Frage, wie bei den dargestellten Unterschieden Kommunikation möglich ist? Hier hätte er noch mehr auf Grundlagen der Toleranz und der Möglichkeit ausdifferenzierter Kultur eingehen können. Gleichzeitig ist die Betonung der Differenz aber auch die Stärke des Buches. Nur so wird er den Religionen gerecht – indem er sie in ihrer Besonderheit anerkennt.

Verständnis für das Besondere als Voraussetzung religiösen Friedens
Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Buch vielen Gläubigen dazu verhilft, ihren eigenen und den Glauben anderer besser zu verstehen. Auch die Einsicht, wie tief die Differenz zwischen den monotheistischen Religionen ist, kann gewonnen werden. vor allem aber kann man durch dieses Buch besser verstehen, wie unterschiedliche Religionen, trotz ihrer Differenz, ein gemeinsames Anliegen haben. Im Bedürfnis zu beten, treffen sich Judentum, Christentum und Islam: die Gottesanrede mit ihren Bitten und Klagen verbindet die Religionen zu einer solidarischen Gemeinschaft vor Gott.
Diese Differenz ist aber nicht Anlass zu Streit oder gar Krieg, sofern man sich bemüht, die kulturelle Andersheit kennenzulernen und in ihrer Eigenart zu verstehen.

Dieses Buch ist ein Beitrag zum interreligiösen und innerchristlichen Dialog. Interessant ist es für Juden, Christen und Muslime sowie für Wissenschaftler der Religionswissenschaften.

Beten wir alle zum gleichen Gott? Wie Juden und Christen glauben

Andreas Renz, Kösel-Verlag 2011, 208 Seiten, broschiert, 21,4 x 13,4cm

ISBN-10: 3466368995
ISBN-13: 978-3466368990
14,99€
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